Zwischen Disziplin und Durchhaltevermögen: David Hermann auf dem Weg zu seinem ersten Triathlon in Nürnberg

„Einer meiner besten Freunde von mir ist vor einigen Jahren nach Nürnberg gezogen und macht dort Triathlon“, erzählt David. „Er hat mich ständig bei Instagram-Gewinnspielen verlinkt – und irgendwann hat es beim Rookie-Programm in Nürnberg tatsächlich geklappt.“ Was als spaßige Idee begann, wurde schnell ernst: Der Berufssoldat stieg ins Training ein – mit klaren Zielen und einem strukturierten Plan.
Dabei bringt er bereits eine bewegte sportliche Vergangenheit mit. Laufen war schon immer ein fester Bestandteil seines Alltags – bis ihn Knochenhautentzündungen an beiden Schienbeinen zur Pause zwangen. Stattdessen begann er mit Bouldern – bis eine Arthrose im Schultergelenk auch diesen Sport unmöglich machte. „Also bin ich wieder zum Laufen zurückgekehrt“, sagt er nüchtern. Aufgeben war nie eine Option.
Aktuell steckt David mitten in der vierten Woche seiner Basisphase. Sein Trainingsplan stammt von Triathlon-Coach Sebastian Bleisteiner, der die Einheiten individuell auf ihn zuschneidet. „Ich fühle mich gut vorbereitet und bin gespannt, wie das Pensum in den nächsten Wochen ansteigt“, sagt David, den vor allem noch das Schwimmen vor Herausforderungen stellt: „Ich bin einfach unglaublich langsam, und es macht mir keinen Spaß.“ Auch das Radfahren war anfangs mit Unsicherheiten verbunden – nicht zuletzt wegen der Kosten. „Wenn unterwegs was kaputtgeht, ist man schnell aufgeschmissen“, meint er. Doch sein Onkel, selbst erfahrener Radsportler, konnte ihn beruhigen: In all den Jahren hatte er nur einen einzigen Platten.

Trotz anfänglicher Skepsis hat David am Radfahren Gefallen gefunden – nicht zuletzt wegen eines ganz besonderen Moments. „Ich bin autobegeistert“, gibt er zu. „Und als ich das erste Mal mit dem Rennrad auf der Straße unterwegs war, fuhr ein schnelles Auto an mir vorbei. Da stand ich nicht nur am Straßenrand – ich fuhr hinterher, war mittendrin. Das war ein unglaubliches Gefühl, so nah dran zu sein.“
Das Training selbst ist vielseitig: Intervalltraining auf dem Spinning-Bike zu Hause, flache Touren draußen mit dem Rennrad – das er sich zunächst geliehen hat, nun aber selbst anschaffen möchte. Beim Laufen kombiniert der 35-Jährige lange Einheiten mit intensiven Intervallen. „Vor einem Jahr habe ich damit angefangen fest einen Trainingsplan zu verfolgen und wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, ist es echt cool.“
David trainiert meist allein. „Wenn man konkrete Ziele verfolgt, ist es schwer, gemeinsam effizient zu trainieren – vor allem, wenn man nach Herzfrequenz arbeitet.“ Die Selbstdisziplin zahlt sich aus: Eine seiner bisherigen größten sportlichen Herausforderungen – die 10 Kilometer unter 40 Minuten zu laufen – hat er fast erreicht. Beim Stadtlauf über sechs Kilometer konnte er seine angestrebte Wettkampf-Pace von 3:59 Minuten pro Kilometer halten, sodass er sein Zwischenziel erreichte und die fünf Kilometer unter 20 Minuten lief.

Sein nächstes Ziel: der erste Triathlon. David startet über die Sprintdistanz – nicht, weil sie einfacher wäre, sondern weil sie sich gut in seinen Trainingsstand einfügt. „Das ist ja nichts, das sollte ja schnell abgerissen sein“, erklärt er mit einem Augenzwinkern. Ausdauertechnisch fühlt er sich gut vorbereitet und rechnet mit keinen größeren Problemen. Doch sein Coach Sebastian Bleisteiner sieht das etwas anders – und realistischer. Die Sprintdistanz sei seinem Trainer zufolge eigentlich die knackigste Distanz für Triathleten. „Da wird nichts eingeteilt – alles wird durchgesprintet.“ Gerade für jemanden, der im Schwimmen noch Defizite hat, könne das am Ende frustrierend sein. „Sebastian meinte, ich werde mich am Ende ärgern, wenn ich beim Schwimmen auf eine Triathlon Kurzdistanz viel Zeit verliere, da ich ein schlechter Schwimmer bin und das Schwimmen nicht mehr auf dem Rad oder beim Laufen ausgleichen könne“, erzählt David.
Der 35-Jährige war zwar schon öfter privat bei Freunden in der Stadt, doch ein sportliches Event hat er dort noch nie erlebt. „Es ist eine zusätzliche Herausforderung – nicht nur wegen der Distanz, sondern auch, weil ich parallel noch mitten in einem Hausumbau stecke.“ Sein Alltag ist durchgetaktet, das Training muss oft in die Randzeiten rutschen. „Manchmal bleibt mir nichts anderes übrig, als um 23 Uhr noch eine Laufeinheit einzuschieben – oder mitten in der Nacht um vier Uhr Yoga zu machen.“
Was für andere nach Wahnsinn klingt, ist für David Alltag – und Ausdruck seiner Entschlossenheit. Der Weg zum Triathlon ist für ihn nicht nur ein sportliches Abenteuer, sondern auch ein Beweis dafür, dass man mit Disziplin, Struktur und Leidenschaft fast alles schaffen kann.
Das sagt Triathlon-Coach Sebastian zum Rookieprogramm
Die Betreuung läuft fantastisch. David ist bis in die Haarspitzen motiviert und setzt die Trainingsvorgaben perfekt um. Wir sind im regelmäßigen Austausch und besprechen bei bestehenden Fragen einzelne Trainingseinheiten.
Nach ein paar Eingewöhnungswochen mit steigenden Trainingsumfängen, laufen mittlerweile die ersten Intensitäten, vorerst in Form von Kräftigungs- und Motorikübungen sowie kurzen Sprints an, bevor es dann in die spezifische Vorbereitung für den DATAGROUP Triathlon Nürnberg geht.
Der Coach ist sehr zufrieden und blickt mit Vorfreude auf die nächsten Trainingswochen!