Ziel 500 – Gerhards unaufhaltsame Reise

25.02.2025

Gerhard ist ein echtes Ausdauertalent: Nach einer erfolgreichen Handball- und Laufkarriere entdeckte er den Triathlon für sich – und hat seither unglaubliche 471 Rennen absolviert. Sein großes Ziel? Die 500 vollendeten Triathlons als M80-Athlet. Im Interview spricht er über seine Motivation, seinen unkonventionellen Trainingsansatz und warum der DATAGROUP Triathlon in Nürnberg für ihn eine besondere Bedeutung hat.

Gerhard, du hast in deiner Karriere bereits viele Triathlon-Herausforderungen gemeistert. Was hat dich ursprünglich zum Triathlon geführt, und wie hat sich deine Leidenschaft über die Jahre entwickelt?

Ich habe mich schon früh für Sport begeistert. Seit 1957 spiele ich Handball – zeitweise sogar in Deutschlands 3. Liga. Irgendwann wollte ich nicht nur im Team spielen, sondern auch selbst Verantwortung für meine Leistungen übernehmen. So bin ich zum Laufen gekommen.

Mein erster Wettkampf war gleich ein Erfolg, und ich konnte einen Marathon mit meiner persönlichen Bestzeit von 2:44:46 Stunden absolvieren. Es folgten viele weitere Rennen, bis ich 1988 auf den Triathlon aufmerksam geworden bin.

Und der hat dich sofort fasziniert?

Richtig! Die Faszination für den Triathlon hat mich seither nicht mehr losgelassen. Bis heute habe ich 471 Triathlons und 47 Duathlons bestritten.

Mein Ziel ist es, nächstes Jahr die 500 reinen Triathlons als M80-Athlet zu erreichen. Dabei habe Finisher-Shirts, Urkunden und Ergebnislisten sauber archiviert – als ehemaliger Bankkaufmann wäre es schlimm für mich, wenn da ein Fehler drin wäre!

Du bist also ein erfahrener Triathlet. Gibt es eine Erinnerung, die du teilen möchtest?

Meine Frau begleitet mich zu vielen Rennen und sorgt nicht nur für mentale Unterstützung, sondern gibt mir auch zwischendurch Rückmeldungen. Manchmal motiviert sie mich mit einem humorvollen Spruch: „Du fauler Hund, schau, dass du ihn erwischst!".

Du hast in der Vergangenheit wahrscheinlich auch Herausforderungen meistern müssen. Wie gehst du mit schwierigen Phasen um, und was motiviert dich, immer wieder zurückzukommen?

Natürlich gibt es Herausforderungen, vor allem bei Rennen in den Bergen. Man wird zudem mit der Zeit langsamer. Wichtig ist mir, dass ich mich regelmäßig untersuchen lasse.

Motivationsprobleme hatte ich in 37 Jahren nie. Ich glaube, der Schlüssel ist Vielseitigkeit: Wenn eine Disziplin mal nicht läuft, kann ich mich auf eine andere konzentrieren. Natürlich gibt es auch Verletzungen – Sehnen, Muskeln und Knochen werden beansprucht, und nicht jeder Mensch hält das durch. Ich kenne viele, die sportlich nichts mehr machen können. Vielleicht habe ich einfach gute Gene.

Es gab aber auch Phasen, in denen ich kaum trainiert habe, wie von Ende 2023 bis Ende 2024. Aber dieses Jahr werde ich wieder anziehen. Ich halte mich nicht strikt an Trainingspläne – das Radfahren erledige ich oft auf der Rolle, während ich Fußball-Bundesliga schaue. Auch beim Schwimmen bin ich eher pragmatisch: Vor einem Ironman gehe ich nur sieben Mal ins Wasser, weil mir das Schwimmen nicht besonders liegt.

Wie hat sich dein Trainingsansatz im Laufe der Jahre verändert? Hast du neue Techniken oder Trainingsmethoden entdeckt, die dir besonders geholfen haben?

Triathlon ist für mich die gesündeste Sportart, weil sie den gesamten Körper fordert. Ich bin außerdem Lauftrainer und führe Laufanalysen durch. Dabei achte ich besonders darauf, wie viele Schritte ein Athlet auf 50 Metern macht – oft sind es nach meinen Anpassungen ein bis vier Schritte weniger. Doch was viele vernachlässigen, ist die richtige Körperhaltung und die Fußstellung beim Aufsetzen.

Zusätzlich sehe ich mich als Sport-Allrounder. Ich absolviere regelmäßig das Sportabzeichen und gehe mit meiner Frau zum Kieser-Training. Dort betreiben wir humanes Krafttraining, das gezielt Muskeln und Sehnen stärkt. Im Alter bauen diese schneller ab, und ein gezieltes Training hilft, den Prozess zu verlangsamen und fit zu bleiben.

Mein Hintergrundwissen und meine vielfältigen Erfahrungen helfen mir, langfristig gesund und leistungsfähig zu bleiben.

Der DATAGROUP Triathlon in Nürnberg ist für dich ein halbes Heimrennen. Was bedeutet dir der Start in Nürnberg, und wie bereitest du dich darauf vor?

Als ich vor drei bis vier Jahren vom Triathlon in Nürnberg gelesen habe, wusste ich sofort, dass ich dabei sein will. Ich habe schon fast alle Wettkampforte in Bayern erlebt, aber Nürnberg hat mir noch gefehlt. Hinzu kommt, dass meine Mutter in Nürnberg geboren wurde – das macht den Wettkampf noch besonderer.

Ich werde dort mit einem Einsteiger-Triathlon beginnen und mich dann auf die olympische Distanz steigern. Vielleicht wird Nürnberg sogar der Ort, an dem ich meinen 500. Triathlon absolvieren werde. Die Strecken kenne ich bereits aus Volksläufen, und ich freue mich riesig darauf, in einer so schönen Stadt an den Start zu gehen!